Kannst du dich noch daran erinnern, was vor der Corona-Krise DAS heiße Thema in der Online-Marketing-Welt war? Richtig, Cookie-Banner! Der EuGH-Beschluss im Fall „Planet49“ hat Ende 2019 einige Marketer ins Schwitzen gebracht, denn die neue Regelung macht das Erfassen von Daten zur Bewertung der Marketing-Maßnahmen nicht gerade trivial. Hier erfährst du alles, was du rund um das Thema Cookie-Banner und Consent-Management wissen musst.
Cookie-Banner: Wieso, weshalb, warum?
Im Oktober 2019 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) ein eindeutiges Urteil gefällt. Zuvor wurde die Rechtslage bezüglich der Art und Weise, in der ein Nutzer seine Zustimmung zur Erfassung von Nutzerdaten gibt, noch vielfältig diskutiert.
Mittlerweile ist die Rechtslage eindeutig. Die Einwilligung der Nutzer zur Datenverarbeitung muss ausdrücklich und informiert geschehen. Das bedeutet:
- Es muss über die Art der verarbeiteten Daten sowie den Zweck und die verarbeitende Stelle informiert werden
- Es muss eine echte Wahl bestehen und eine Einwilligung auch verweigerbar sein, ohne dass dadurch Nachteile entstehen
- Die Einwilligung muss explizit durch eine aktive Handlung gegeben werden (aktives Anklicken)
- Die Cookie-Einstellungen müssen dokumentiert & technisch nachverfolgbar sein
Ein einfacher Hinweis darüber, dass auf deiner Websites Cookies zu Einsatz kommen, reicht nun nicht mehr aus. Wenn deine Website die Kriterien des EuGHs also noch nicht erfüllt, dann ist es jetzt an der Zeit, das Thema auf die Agenda zu setzen.
Zahlen, Daten, Fakten – wie viel Datenverlust ist zu erwarten?
Die größte Hürde, die sich Websitebetreibern beim Einsatz eines Cookie-Banners bisher in den Weg stellte, war die Angst vorm Verlust von Daten für die Website-Analyse. Schließlich empfinden wir Cookie-Banner und Pop-Ups beim privaten Surfen im Netz oft als lästig. Wenn dann noch die Möglichkeit gegeben wird, das Tracking mit nur einem Klick zu unterbinden, besteht bei Marketern die Sorge, zukünftig keine Daten mehr erheben zu können. Doch ist diese Sorge berechtigt? Wie so häufig im Online-Marketing lautet die Antwort „Das kommt drauf an“.
Google Analytics Daten nach Cookie-Banner-Implementierung auf die Schnelle: Ein Datenverlust von rund 99%.
Hier siehst du ein Beispiel davon, wie man es nicht machen sollte. Der Websitebetreiber hat im Oktober das EuGH-Urteil vernommen, ist in Panik verfallen und hat auf die Schnelle einen Cookie-Banner auf die Website gesetzt – ohne vorherige Überlegung, wie so ein Banner eigentlich auszusehen hat. Die Folge: Ein Datenverlust von rund 99% - absolut unbrauchbar für die Beurteilung und Optimierung der Online-Marketing-Maßnahmen.
Das ist natürlich ein Extremfall und hängt nicht mit dem Cookie-Banner, sondern mit unüberlegtem Vorgehen, zusammen. Grundsätzlich haben wir in mehreren Fällen festgestellt, dass zunächst mit einem Datenverlust von rund 60% zu rechnen ist.
Auch für web-netz.de standen uns initial rund 60% weniger Daten für die Webanalyse zur Verfügung. Dieser Wert hat sich ohne eine Anpassung des Banners jedoch auf 40% verbessert. Einerseits kommen hier Saisonalitäten wie die Vorweihnachtszeit zum Tragen. Andererseits mag das daran liegen, dass sich die Nutzer zunächst an das Ausspielen des Cookie-Banners gewöhnen müssen und mitunter zweimal überlegen, bis sie die Cookies akzeptieren.
Aktuelle Akzeptanzraten des Cookie-Banners auf web-netz.de
Durch eine fortlaufende Optimierung unseres Banners können wir mittlerweile Akzeptanzraten von rund 90% verzeichnen – eine Datenqualität, mit der wir unsere Online-Marketing-Maßnahmen trotz kleinerer Einbußen weiterhin gut bewerten und für die Optimierung heranziehen können. Wie muss ein Cookie-Banner also gestaltet sein, damit eine zuverlässige Einwilligung eingeholt und gleichzeitig möglichst viele Daten erfasst werden können?
Cookie-Banner-Gestaltung: 3 Beispiele
Auch wenn wir mit dem Cookie-Banner zunächst einmal unseren datenschutzrechtlichen Pflichten nachkommen, muss dein Banner kein dröger Rechtstext sein. Bei der Gestaltung darfst du dich gerne kreativ austoben! Du solltest lediglich folgende Punkte beachten:
- Rechtskonforme Implementierung
- Conversion-optimierter Aufbau
- Beachtung der Corporate Identity
- Beachtung der Zielgruppe
Wie so häufig, hilft bei der Gestaltung des Banners ein Blick auf den Teller der anderen. Wie macht es denn der Wettbewerb?
Cookie-Banner auf duden.de - sehr passend gelöst!
Der Duden hat eine sehr charmante Lösung gefunden, bei der sich der Banner an dem bekannten Duden-Schema orientiert. Namhafte Brands haben hier definitiv einen Heimvorteil, da sie mit bekannten Mustern spielen können, die den Nutzern gerne auch mal ein Schmunzeln entlocken – und damit vielleicht eher zur Einwilligung führen.
Klassischer Cookie-Banner auf lufthansa.de
Auf den meisten Websites geht es eher klassisch zu. Die Lufthansa beispielsweise informiert gewissenhaft über den Einsatz von Technologien und holt sich die Einwilligung der Nutzer via Kontrollkästchen ein. Hier ist aber Vorsicht geboten: Die Kontrollkästchen dürfen nicht vorausgewählt sein!
Cookie-Banner auf datareporter.eu
Datareporter.eu verwendet einen statistischen Ansatz und zeigt den Nutzern bereits auf den ersten Blick die Anzahl der eingesetzten Cookies in den jeweiligen Kategorien. Diese Darstellung macht den Einsatz von Cookies sehr transparent, birgt aber auch die Gefahr, dass die Zahlen auf einige Nutzer abschreckend wirken und zum Opt-Out führen.
Unabhängig davon, für welche Variante du dich entscheidest - wichtig ist, dass du deinen Cookie-Banner, genau wie alle anderen Elemente deiner Website, fortlaufend optimierst. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, die über Zustimmung oder Ablehnung entscheiden. Probiere also mehrere Darstellungen aus und prüfe, welche Texte und Elemente zur höchsten Akzeptanzrate innerhalb deiner Zielgruppe führen!
Das passende Consent Management Tool finden
Wenn deine Gedanken schon zu rasen begonnen haben, weil du dich fragst, wie die ganzen Anforderungen eigentlich umzusetzen sind, können wir dich beruhigen. Dafür gibt es natürlich längst entsprechende Consent Management Tools! Am Markt finden sich mittlerweile einige Anbieter, die benutzerfreundliche Anwendungen entwickelt haben, um dich beim Einsatz eines rechtskonformen Cookie-Banners zu unterstützen, zum Beispiel:
- ConsentManager.de
- Cookiebot
- Usercentrics
web-netz ist offizieller Usercentrics-Partner
Der Cookie-Banner, den du auf web-netz.de siehst, ist mit Usercentrics entstanden. Das Unternehmen hat seinen Sitz in München und stellt eine Consent Management Platform mit benutzerfreundlicher Oberfläche und vielen weiteren Vorteilen zur Verfügung. Darunter:
- 100% individualisierbares Design
- Flexible Kategorisierung von Technologien als essenziell, funktional und andere
- Granulare Einwilligung (pro Technologie) möglich
- IAB-zertifizierter Anbieter
- Audit-sichere Dokumentation & Speicherung von Daten
Und weil uns das Tool so gut gefällt, haben wir es nicht nur selbst im Einsatz, sondern sind auch offizieller Partner von Usercentrics. Das bedeutet, dass wir dich von der Konzeption deines Banners, über das Design bis hin zur Implementierung und dem laufenden Support tatkräftig unterstützen. Nimm dazu einfach Kontakt zu uns auf!
Häufig gestellte Fragen
Fazit
Mit der aktuellen Rechtslage kommst du nicht mehr um einen Cookie-Banner auf deiner Website herum. Ein Consent-Management-Tool kann dir bei der Umsetzung der Anforderungen allerdings einiges an Arbeit abnehmen. Mit einem conversion-optimierten Layout brauchst du dir dann auch keine Sorgen um einen erheblichen Datenverlust machen.
Vanessa

Kostenlose Online-Marketing-Webinare
Wir bieten jede Woche kostenlos zwei Webinare an. Alle Themen und die nächsten Termine findet ihr auf: web-netz.de/webinare.

Bildnachweis Titelbild: © Rutmer Visser/istockphoto.com
Autor/in
webnetz GmbH
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