Durch Corona mussten viele Unternehmen ihre Läden schließen und erfinderisch werden, um ihre Produkte und Dienstleistungen weiter zu verkaufen. Ich finde es beeindruckend was einige Unternehmen trotz dieser schweren Zeit auf die Beine gestellt haben. Binnen kürzester Zeit wurden neue Social-Media-Kanäle eingerichtet, um die Kunden über die aktuelle Entwicklung zu informieren. Mittlerweile können viele Geschäfte unter bestimmten Auflagen bezüglich der Hygiene und Abstandsregeln wieder öffnen. Die Social Ads können dir helfen, deine Kunden auf Angebote in deinem Ladengeschäft oder Webshop aufmerksam zu machen. Mit meinen 10 Tipps möchte ich dir zeigen, wie du mit deinen Social-Ads-Kampagnen starten kannst!
1. Kennst du deine Zielgruppe?
Im
Bereich “Zielgruppen-Insights” bei Facebook erhältst du Informationen zu
Personen, die mit deiner Seite verbunden sind und weiter Nutzer von Facebook.
Du kannst dir demografische Aufschlüsselungen zu deinen Kunden anzeigen lassen nach:
- Altersgruppe
- Geschlecht
- Beruf
- Bildungsstand
- Beziehungsstatus
Aber auch die Interessen und Hobbys werden abgebildet. Daher bekommst du einen Überblick über die Lebensstile deiner Zielgruppen. Basierend auf diesen Daten lassen sich Zielgruppen vergleichen, Kampagnen planen und relevante Anzeigen erstellen.
Setze hierbei nicht nur auf ein einziges, generelles Set an Werbemitteln, sondern variiere deine Werbung je nach Zielgruppe. Überlege dir wie du deine Zielgruppe ansprechen möchtest. Immer mehr Werbetreibende entscheiden sich ihre Kunden zu duzen, da Facebook und Instagram eher privat genutzt werden und man die Kunden so persönlicher erreicht.
2. Der Weg ist das Ziel – baue einen Funnel!
Beginne damit dir einen Sales Funnel für deine Marketing-Aktivitäten zu überlegen. Schaffe zunächst ein Bewusstsein bei deinem Publikum für deine Marke, dein Produkt oder deine Dienstleistung (Top of Funnel). Als nächstes verstärkst du das Interesse (Middle of Funnel), um diese Personen zu einem Kauf zu überzeugen (Bottom of Funnel).
3. Welches Kampagnenziel passt zu deinem Geschäft?
Lege das Marketingziel fest. Achte hierbei darauf, dass du deine Kampagne entlang des von dir festgelegten Sales Funnels strukturierst. Bei Facebook kannst du auf Kampagnen-Ebene zwischen folgenden Optionen wählen:
Wenn
du beispielsweise eine neue Marke oder ein neues Produkt bewerben möchtest,
solltest du zunächst das Ziel „Markenbekanntheit“ wählen. Facebook spielt die
Werbeanzeige an Personen aus, die sich höchstwahrscheinlich an die Marke
erinnern. Als Werbemittel könntest du ein Video nutzen, um über die Marke oder
das Produkt aufzuklären.
Mit dem Ziel „Traffic“ leitest du die Personen direkt auf deine Website, App
oder Facebook-veranstaltung weiter, wo sie sich genauer informieren können.
Nachdem die User das Video gesehen und die Website besucht haben, sind sie bestens über deine Marke oder Produkt aufgeklärt, daher kannst du im nächsten Funnel-Schritt das Ziel „Conversions“ wählen. Hierbei werden deine Werbeanzeigen an Personen ausgespielt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnbringende Handlungen auf deiner Website oder in deiner App durchführen.
4. Unser Freund, das Facebook-Pixel
Mit Hilfe des Facebook-Pixels kannst du die Effektivität deiner Werbemaßnahmen prüfen und fundierte Optimierungen an deinen Kampagnen vornehmen. Der Pixel-Code muss hierfür auf der Website hinzugefügt werden, um Conversion-Kampagnen zu schalten, erweiterte Berichtsfunktionen zu nutzen und benutzerdefiniertes Retargeting, also die gezielte Wiederansprache von Nutzern, durchzuführen. Die Funktion des Pixels sollte in regelmäßigen Abständen mit dem Facebook Pixel Helper überprüft werden, da es bei Veränderungen an einer Website zu Trackingfehlern kommen kann, die einfach übersehen werden. Das Chrome-Plugin zeigt an, welche Pixel auf deiner Website verbaut sind und ob Fehler vorliegen.
Wichtig: Der User muss durch eine Opt-in-Funktion der Marketingmaßnahme zustimmen oder diese ablehnen können. Die Nutzung des Pixels ist zwingend in den Datenschutzerklärungen anzugeben. Am besten stimmst du dich diesbezüglich mit deinem Datenschutzbeauftragten ab.
5. Money, Money, Money 💸💸
Deine Budgets legst du auf Anzeigengruppen- oder Kampagne-Ebene fest. Sie helfen dir dabei deine Gesamtausgaben für eine Anzeigengruppe oder eine Kampagne zu kontrollieren. Du musst zwischen diesen zwei Arten auf der Kampagnen-Ebene wählen:
- Laufzeitbudget
Bei dieser Budgetart entscheidest du, wie viel Geld während der gesamten Laufzeit deiner Anzeigengruppe maximal ausgeben werden soll. Deine Werbeanzeigen werden gleichmäßig über die Zeitdauer deiner Kampagne ausgeliefert. Diese Budgetart würde ich dir empfehlen, wenn du nicht jeden Tag in das Werbekonto schauen kann, da garantiert nicht mehr als dein hinterlegtes Budget ausgegeben wird.
- Tagesbudget
Das Tagesbudget ist ein festgelegter Durchschnittswert. An einigen Tagen kann es vorkommen, dass das tatsächlich ausgegebene Tagesbudget höher oder niedriger ausfällt. Der Vorteil bei dieser Budgetart liegt darin, dass man flexibel auf Schwankungen in der Performance reagieren kann und das Budget flexibler anpassen kann.
Wenn dein Budget am Ende noch nicht komplett ausgegeben wurde, kann es daran liegen, dass dein Targeting zu spitz ist und einfach nicht genug Volumen hat, um das Budget auszuschöpfen. Eine Möglichkeit, den geplanten Budgetrahmen komplett zu nutzen kann die Auswahl einer größeren Zielgruppe sein. Manchmal kann auch schon die Aktualisierung der Werbeanzeigen helfen, um dem Volumen einen neuen Impuls zu liefern.
6. Creatives sind das A&O
Bei deinen Anzeigen solltest du darauf achten, dass der Werbetext über den Anzeigen und das Bildmaterial selbst zum Sales Funnel passt. Kennt der User, der die Anzeige sieht, dein Produkt bereits oder musst du ihm das Produkt erst noch vorstellen?
Du
hast maximal 125 Zeichen für den Werbetext zur Verfügung. Allerdings sind bei
der Ausspielung nur die ersten 3 Zeilen zu sehen. Achte daher darauf, dass deine
Hauptbotschaft und der Call-to-Action bereits innerhalb dieser Zeilen zu lesen
ist.
Der
Werbetext sollte durch das Werbemittel optisch unterstützt werden. Immer
häufiger sehe ich selbstgedrehte Videos, die als Werbemittel genutzt werden. Da
sich diese leichter in den Content von Facebook und Instagram integrieren,
werden sie nicht gleich als Werbung wahrgenommen. Nutze daher authentische
Grafiken für deine Anzeigen.
Wichtig ist darauf zu achten, dass auf der Grafik oder dem Thumbnail des Videos nicht mehr als 20 % Text enthalten sind, da überladene Anzeigen von Facebook schlechter gerankt werden. Mit dem Text-Overlay-Tool von Facebook kannst du dies aber schnell überprüfen.
Wie viele Personen deine Anzeige sehen, hängt vom Bildtext ab:
Wenn
du selbst auf Facebook und Instagram aktiv bist, wird dir aufgefallen sein,
dass immer mehr Werbetreibende ihren Fokus auf Videomaterial legen. Besonders
gut funktionieren erfahrungsgemäß Videos mit schnellen Schnitten und
Szenenwechseln. Denke daran, die Werbung so zu gestalten, dass sie auch ohne
Sound verständlich ist, da der Ton erst beim Anklicken des Videos aktiviert
wird.
Facebook hat für die Facebook-Werbeanzeigen einen Leitfaden zusammengestellt, indem du weitere nützliche Infos finden kannst.
7. Vier Augen sehen mehr als zwei
Lass deine Anzeigen daher lieber von einem Bekannten oder Kollegen kontrollieren, bevor du sie aktivierst. Flüchtigkeitsfehler passieren schnell. Besonders unangenehm ist es wenn die Fehler erst auffallen, wenn die Anzeigen bereits aktiv laufen.
8. Abschluss der Lernphase – So gelingt es!
- Während der Lernphase solltest du in den Kampagnen möglichst keine Änderungen vornehmen, da die Lernphase so auf null zurückgesetzt wird und der Algorithmus wieder von vorne beginnt, Daten zu sammeln und zu analysieren. Falls doch noch Änderungen notwendig sind, solltest du diese einmalig gesammelt vornehmen.
- Beachte
die Zielgruppengröße: Hilfreich ist es die Zielgruppenüberschneidungen zu analysieren und bei
Überschneidungen von mehr als 25-30 % die betroffenen Zielgruppen
zusammenzuführen. Hierdurch wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass
Anzeigengruppen eine höhere Auslieferung erhalten und die Lernphase früher
abschließen können.
Nehmen wir an, dass du Sportschuhe für diverse Mannschaften anbieten möchtest,
würde ich dir empfehlen, eine große Zielgruppe mit verschiedenen
Mannschaftssportarten anzulegen, anstatt einzelne Zielgruppen mit dem Interesse
an Basketball, Handball, Faustball etc.
- Damit die Lernphase abgeschlossen werden kann, sind mindestens 50 Conversions innerhalb von 7 Tagen notwendig. Sollte dieses Ziel nicht erreicht werden, kann es hilfreich sein, wenn du das Conversion Event beispielsweise von „Purchase“ zu „AddToCart“ änderst, also einen Schritt im Abschlussprozess nach vorne gehst und dadurch die Anzahl von Signalen für das System erhöhst.
9. Pushe deine Performance mithilfe von A/B-Tests
Um den Erfolg deiner Anzeigen zu messen, erstelle regelmäßig A/B-Tests. Hierbei kannst du beispielsweise Grafiken, Anzeigenformate, Texte oder CTA-Buttons gegeneinander testen. Die Learnings helfen dir dabei die Anzeigen kontinuierlich zu optimieren.
10. Top-Tipp: Nutze Cross-Channel-Retargeting
Falls
du in mehreren Kanälen für dein Produkt wirbst, hast du mit Facebook die Möglichkeit
Cross-Channel-Retargeting zu nutzen. Hierbei kannst du Zielgruppen auf Basis von UTM-Parametern anlegen. Die UTM-Paramete
zeigen dir an, über welchen Kanal der User auf deine Website gelangt ist. Klickt
ein User beispielsweise auf eine SEA-Anzeige, wird der spezifische
UTM-Parameter „gclid“ übergeben und er wird auf die Webseite geleitet. Wenn der
Nutzer im Anschluss das Produkt doch nicht kauft, können wir ihn über Facebook
erneut mit einer Werbeanzeige erreichen.
Die Website Custom Audience legen wir wie folgt an:
Falls du zum Thema Social Ads noch Fragen hast oder Hilfe bei dem Aufsetzen deiner Kampagnen benötigst, melde dich gerne bei mir!
Viele Grüße
Laura
Bildnachweis Titelbild: LightFieldStudios/istockphoto.com
Autor/in
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