Fußball meets Online-Marketing: Strategien für die Zukunft der Vereine
Bereits zum 3. Mal hat unsere Sport-Unit webnetz Sports den Football Performer Club (FPC) veranstaltet – dieses Mal erstmalig in unserem webnetz Campus in Lüneburg. Das Event richtet sich exklusiv an alle Ansprechpartner der Fußball-Bundesliga bis zur 3. Liga. Ziel ist es, den Clubs Potenziale auf dem digitalen Spielfeld aufzuzeigen. Wir freuen uns, dass so viele den Weg nach Lüneburg auf sich genommen haben! An erstmalig zwei Tagen standen dabei Insights aus unseren Fachabteilungen von Google Ads bis Social Media Marketing sowie Networking auf dem Programm.
Dabei waren dieses Mal Verantwortliche von Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, VfL Bochum, SSV Jahn Regensburg, 1. FC Köln, SV Darmstadt 98, Borussia Dortmund, Hannover 96, VfL Wolfsburg und erstmalig FC Schalke 04 und VfB Stuttgart. Viel Tradition und jede Menge Erfolge in Form Titeln & Aufstiegen also im webnetz Campus! Als Gäste durften wir außerdem unsere Partner von Impact, Twitch, TikTok & Eye-Able begrüßen.
YouTube als unterschätzter Performance-Kanal für Fußballclubs
Den Auftakt machte Video-Ads-Experte Laurids Weichert mit seinem Vortrag über die Potenziale von YouTube für Bundesligisten. Nachdem er aufgezeigt hat, wie viele Follower die Bundesligisten aktuell haben, zeigte der Spezialist die Vorteile des größten Video-Netzwerks auf:
YouTube kann für Fußballvereine zur zentralen Drehscheibe ihrer digitalen Marketingstrategie werden. Die Plattform verbindet enorme Reichweite mit Gerätenvielfalt: Sie ist sowohl auf dem großen Smart-TV-Bildschirm als auch mobil und am Desktop omnipräsent – ein Vorteil, den kaum ein anderes Medium bietet. Besonders wertvoll: YouTube spricht alle Altersgruppen an und bietet mit Long-Form und Shorts die passenden Formate für unterschiedliche Inhalte und Zielgruppen. Mit gezielten Abo-Kampagnen können Clubs ihre Community systematisch ausbauen und binden. Shorts wiederum bringen inkrementelle Reichweite – ideal, um jüngere Zielgruppen auf sich aufmerksam zu machen. Auch das Thema Merchandising lässt sich direkt auf dem Kanal abbilden, etwa durch Shopping-Integrationen oder Creator-Kooperationen. Fußballclubs, die YouTube strategisch entlang des Funnels einsetzen, schaffen neue Touchpoints mit Fans und steigern gleichzeitig Umsatz und Engagement.
SEO trifft KI: Wie Fußballvereine von künstlicher Intelligenz profitieren können
Seinen Vortrag begann Fabius Fahlbusch aus der SEO-Abteilung mit der Frage, wie viele der anwesenden Bundesliga-Ansprechpartner bereits KI im Content-Bereich einsetzen. Noch scheint das nicht der Fall zu sein.
Dabei ist Suchmaschinenoptimierung längst kein Handwerk mehr – sondern ein nützlicher Unterstützer im Arbeitsalltag. Und hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel: Sie eröffnet Fußballvereinen neue Möglichkeiten, ihre digitalen Inhalte effizienter, präziser und zielgruppengerechter zu gestalten. Ob bei der Erstellung von multilingualen Kategorieseiten, der internen Verlinkung, Meta-Beschreibungen oder in der technischen SEO – Tools wie ChatGPT, Custom GPTs oder API-basierte Prozesse ermöglichen eine skalierbare und automatisierte Content-Produktion. Gerade bei häufig wiederkehrenden Aufgaben, etwa der Vorstellung neuer Spieler, Spieltagsinfos oder Merchandising-Updates, lassen sich mithilfe von KI Inhalte schneller bereitstellen und qualitativ optimieren. Gleichzeitig liefert die Technologie wertvolle Insights zur Zielgruppenanalyse und Keyword-Strategie. Wer früh auf KI setzt, verschafft sich im Wettbewerb um Sichtbarkeit in Google & Co. einen nachhaltigen Vorsprung.
Twitch: Warum Fußballclubs diese Plattform ernst nehmen sollten
Bei ausländischen Clubs längst etabliertes Medium, fristet Twitch hierzulande noch ein Nischen-Dasein. Dabei haben Christopher Wüstholz, Sebastian Sieger und Tim Gessler zahlreiche Content-Beispiele mitgebracht, wie sich Twitch auch für deutsche Clubs nutzen lässt.
Twitch hat sich zu einem virtuellen Wohnzimmer der digitalen Generation entwickelt – einem Ort, an dem Fans live mit Content interagieren, chatten, mitfiebern und Teil einer Community werden. Für Fußballclubs ist Twitch die Plattform, um Nähe zu schaffen, wie sie klassische Medien nicht leisten können. Formate wie "All-Access Training Sessions" mit Live-Interviews, Kabinenführungen oder spontane Q&As mit Spielern erzeugen echtes Fan-Engagement. Besonders spannend ist der Sportbereich auf Twitch: Millionen Stunden Sport-Content werden hier jährlich gestreamt – von Esports über Fußball bis hin zur Kings League. Mit cleveren Sponsoring-Formaten, wie "Channel Skins", integriertem Shopping oder Streamer-Kooperationen, lassen sich neue Zielgruppen erschließen und Werbepartner aktiv einbinden. Fußballclubs, die Twitch professionell nutzen, verwandeln digitale Reichweite in Communitybindung – live, authentisch und interaktiv.
Digitale Kampagnen mit Sponsoren: Mehr als Logo-Platzierung
Sponsoren finden nur auf Banden und dem Trikot statt? Falsch – das hat zwar einen optischen Branding-Effekt und schafft einen ersten Touchpoint. Es geht im Fußball aber darum, Marken zu emotionalisieren – das hat webnetz Sports-Leiter Kevin Krottke in seinem Vortrag erläutert.
Sponsorings digital neu zu denken heißt: Weg vom reinen Sichtbarkeitsdenken – hin zu echten Co-Kreationen. Fußballvereine haben die Chance, gemeinsam mit Partnern Kampagnen zu entwickeln, die Relevanz und Emotionalität verbinden. Das beginnt bei gemeinsamen Video-Formaten, reicht über exklusive Content-Serien auf Social Media bis hin zu Sonderaktionen mit Produkten oder Dienstleistungen der Sponsoren. Gerade Formate wie Twitch oder YouTube eignen sich hervorragend, um Sponsoren in Storytelling einzubetten – Integrationen, Interviews oder Sponsored-Streams. Die größten Herausforderungen: fehlende Schnittstellen, unterschiedliche Zielsetzungen oder begrenzte Ressourcen auf Sponsorenseite. Wer es schafft, Partner frühzeitig in kreative Prozesse einzubinden, schafft Mehrwert für beide Seiten – und eine höhere Sichtbarkeit, als jede Bandenwerbung je erreichen könnte.
Digitale Barrierefreiheit: Inklusion als digitale Verantwortung
Barrierefreiheit ist kein Zusatz – sie ist Grundvoraussetzung für eine zugängliche Clubkommunikation. In Deutschland leben über eine halbe Million Menschen mit Sehbehinderung, 1,6 Mio. mit kognitiven Einschränkungen, über 70.000 Menschen sind blind – dazu kommen Gehörlose, Menschen mit Farbfehlsichtigkeit oder altersbedingten Einschränkungen. Diese Fakten haben Lars Assent & Marvin Rottenberger unseres Partners Eye-Able präsentiert. Vanessa Krause aus dem CRO-Team von webnetz hat dazu Beispiele mitgebracht und die Bundesligisten auf Optimierungspotenziale hingewiesen.
Wer als Fußballclub seine Website, App oder den Fanshop nicht barrierefrei gestaltet, schließt bewusst einen Teil seiner Zielgruppe aus. Dabei ist der Aufwand gering: Tools wie Eye-Able helfen, bestehende Seiten durch einfache Overlay-Funktionen zugänglicher zu machen – etwa durch Kontrastanpassung, Vorlesefunktionen oder intuitive Navigation. Barrierefreiheit bringt nicht nur mehr Nutzungsfreundlichkeit, sondern auch rechtliche Sicherheit und ein klares Zeichen für Inklusion. Und sie stärkt die emotionale Bindung zu einem Verein, der alle mitnehmen will – online wie offline.
Digitales Ticketing: Wie Fußballclubs mit smarter Werbung ihre Stadien füllen
Ein großes Thema für jeden Club ist selbstverständlich die Stadion-Auslastung. In seinem zweiten Vortrag des Tages hat Kevin Krottke aufgezeigt, wie über verschiedene Online-Marketing-Kanäle die Auslastung signifikant erhöht – und damit auch die Umsätze – werden kann.
30 von 36 Profi-Clubs der ersten drei Ligen haben laut Erhebung eine Stadionauslastung von unter 90 % – das heißt: Millionenpotenziale bleiben Woche für Woche ungenutzt. Digitale Performance-Marketing-Kampagnen sind hier ein echter Gamechanger. Durch gezieltes Targeting auf Plattformen wie Google und Meta können Resttickets in letzter Minute an relevante Zielgruppen ausgespielt werden – z. B. an lokale Spontankäufer, Familien oder Studierende. Besonders effektiv: dynamisches Retargeting, das Nutzer anspricht, die bereits mit Ticketinhalten interagiert haben. Für Social Ads empfiehlt sich der Einsatz von authentischem Spieler-Content – Selfie-Videos aus dem Stadion oder von der Trainingswiese wirken besonders glaubwürdig und nativ. Auch der Ticketverkauf im Frauenfußball lässt sich gezielt pushen: durch Awareness-Kampagnen, Familienaktionen oder Geotargeting. So entsteht nicht nur mehr Auslastung, sondern auch mehr Identifikation mit dem Verein.
Google Ads entlang der Fan-Journey: Relevanz im richtigen Moment
SEA-Expertin Laura Bönning aus dem webnetz Team hat das Thema Google Ads beleuchtet: Fußballclubs können über die Anzeigen auf der größten Suchmaschine Tickets oder Merchandising bewerben.
Die Customer Journey eines Fußballfans ist komplex und dynamisch – sie reicht von der ersten Entdeckung über Informationsphasen bis zum konkreten Kaufabschluss. Google Ads bietet Fußballclubs eine Toolbox, um Fans über alle Touchpoints hinweg zu erreichen. Awareness-Kampagnen auf YouTube und Discover wecken erste Aufmerksamkeit, Demand Gen sorgt für konkrete Produktinteresse (z. B. für Merch oder Tickets), während Performance Max automatisch auf die stärksten Conversions optimiert – über alle Google-Kanäle hinweg. Die Kombination aus Suchanzeigen, Shopping, Display und YouTube erlaubt es, relevante Botschaften passgenau auszuliefern. Durch das Setzen auf First-Party-Daten und Remarketing-Listen (z. B. Warenkorbabbrecher, Ticketkäufer der letzten 30 Tage) lassen sich Streuverluste minimieren. Vereine, die Google Ads strategisch entlang der gesamten Fan-Journey einsetzen, steigern nicht nur ihre Umsätze, sondern schaffen konsistente Markenerlebnisse.
Vom Fan zum Markenbotschafter: Wie Referral- & Loyalty-Programme die Community aktivieren
Zum Abschluss gab es noch einen Deepdive ins Affiliate-Marketing. Andre Koegler von unserem Partner Impact begann seinen Vortrag mit der These, dass der klassische Marketing-Funnel nicht mehr existiere: Die Touchpoints auf der Customer Journey sind vielfältiger geworden.
Empfehlungen von Freunden und Familie genießen das größte Vertrauen – noch vor Werbung, Content oder Influencern. Genau hier setzen moderne Referral- und Loyalty-Programme an. Fußballclubs können ihre Fans aktiv einbinden, indem sie sie für Weiterempfehlungen belohnen – z. B. durch Rabatte, Treuepunkte oder exklusive Erlebnisse. Das Programm „Dynamo Legends“ zeigt, wie das aussehen kann: Fans erhalten Coins für geteilte Ticketlinks, Merch-Käufe oder Social Shares, die sich später in VIP-Erlebnisse oder Fanartikel umwandeln lassen. Das stärkt nicht nur den Umsatz, sondern auch die Identifikation. Auch Sponsorings profitieren davon: Über Gamification und Empfehlungslogiken können Produkte oder Services organisch in die Fanreise eingebunden werden. Vereine, die ihre Community aktivieren, verwandeln Reichweite in Bewegung – und Fans in loyale Multiplikatoren.
Impressionen
Fazit:
Die digitale Transformation hat den Fußball längst erreicht – und sie bietet enorme Potenziale für Vereine der Bundesliga bis zur 3. Liga. Beim Football Performer Club (FPC) haben wir wertvolle Insights und Strategien präsentiert, die Fußballvereine dabei unterstützen, ihre digitalen Marketingaktivitäten auf das nächste Level zu heben. Ob durch den Einsatz von YouTube als Performance-Kanal, KI-gestützte SEO-Optimierung, die Erschließung neuer Zielgruppen auf Twitch oder durch gezielte Ticketing- und Sponsoring-Kampagnen: Die Möglichkeiten sind vielfältig und effektiv. Besonders spannend sind auch die neuen Chancen durch barrierefreie Websites und moderne Referral- sowie Loyalty-Programme, die eine stärkere Communitybindung ermöglichen. Fußballvereine, die diese Potenziale aktiv nutzen, können ihre Fanbasis erweitern, Umsätze steigern und die Markenbindung aufbauen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit so vielen erfolgreichen und zukunftsorientierten Clubs!
Autor/in
Jens Prüwer Public Relations
Nachdem sich Jens bei einem Gitarrenmagazin beruflich mit seinem Hobby beschäftigen durfte, zog es ihn in die Unternehmenskommunikation. Im Anschluss an ein Praktikum sowie ein Volontariat in Pressestellen im Hamburger Profisport landete er im Oktober 2016 im Social Media Marketing- und 2020 im PR-Team von webnetz. Während er sich dort ausführlich mit den Möglichkeiten der sozialen Netzwerke befasst, stehen in seiner Freizeit seine Liebsten - Familie, Freunde und die Musik - im Vordergrund.
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