Bye Bye 3rd Party Cookies? Wie du deine Daten jetzt zukunftssicher machst!
Die Tage der 3rd Party Cookies sind gezählt – und das hat enorme Auswirkungen auf das Online-Marketing. In diesem Beitrag erfährst du, warum die großen Browser auf 3rd Party Cookies verzichten und wie du mit cleveren Datenstrategien und datenschutzfreundlichen Tracking-Alternativen auch zukünftig erfolgreich bleibst.
Was sind 3rd Party Cookies?
Wenn du durchs Netz surfst, hinterlässt du Spuren – oft, ohne es zu merken. Diese Spuren nennt man Cookies. Stell dir Cookies wie kleine Notizzettel vor, die eine Website auf deinem Gerät speichert. Sie merken sich Dinge wie deinen Login, Spracheinstellungen oder was du in den Warenkorb gepackt hast. Klingt praktisch, oder? Aber nicht alle Cookies sind gleich, sondern es gibt zwei verschiedene Arten von Cookies.
1st Party Cookies kommen direkt von der Website, die du gerade besuchst. Sie sind die freundlichen Helferlein, die dir den Websitebesuch erleichtern. Sie speichern deinen aktuellen Warenkorb oder sorgen dafür, dass du eingeloggt bleibst. Kurz gesagt machen sie deinen Besuch komfortabler und sind dabei datenschutzfreundlicher, da die Infos nur zwischen dir und der Seite ausgetauscht werden.
3rd Party Cookies hingegen stammen nicht von der Seite, die du gerade ansiehst. Diese Cookies werden von Drittanbietern – meistens Werbenetzwerke, gesetzt. Ihr Job? Dich über mehrere Websites hinweg zu tracken und deine Vorlieben zu sammeln. Diese Daten nutzen sie, um dir personalisierte Werbung anzuzeigen - was sie für das Online-Marketing so wertvoll macht, gleichzeitig aber für viel Kritik in Bezug auf den Datenschutz sorgt. Schauen wir uns aber erst einmal an, was diese Cookies konkret im Marketing ermöglichen.
Bedeutung von 3rd Party Cookies im Online-Marketing
3rd Party Cookies sind das Gold für Werbetreibende. Sie helfen dabei, herauszufinden, wer du bist, was du magst und wo du im Netz unterwegs bist. Und wozu das Ganze? Sie wollen dir die Werbung zeigen, die dich wirklich interessiert. Dabei sind die folgenden vier Aufgaben die wichtigsten:
Tracking: 3rd Party Cookies erfassen dein Verhalten über verschiedene Websites hinweg. Sie folgen dir auf Schritt und Tritt, merken sich, welche Seiten du besuchst und welche Produkte du anschaust. Diese Daten bilden die Grundlage für viele Werbestrategien, da sie es Werbetreibenden ermöglichen, ein umfassendes Bild deines Surfverhaltens zu zeichnen.
Personalisierung: Diese Daten machen Werbung persönlicher. Anstatt dir irgendetwas zu zeigen, bekommst du gezielte Anzeigen basierend auf deinen Interessen. Du hast dir neulich eine neue Kaffeemaschine angesehen? Zack, hier kommt eine Anzeige für die passenden Kaffeebohnen.
Retargeting: Einer der cleversten Tricks von 3rd Party Cookies ist das Retargeting. Stell dir vor, du hast dir eine schicke Jacke auf einer Website angesehen, sie aber nicht gekauft. Keine Sorge, deine Cookies erinnern sich daran. Später wirst du auf einer anderen Seite diese Jacke wieder sehen – ein subtiler Reminder, doch noch zuzuschlagen.
Nutzerprofile: Das gesammelte Wissen über dein Surfverhalten ermöglicht es Werbetreibenden, detaillierte Nutzerprofile zu erstellen. Sie wissen, was du magst, was du suchst und womit man dich überzeugen könnte. Klingt nach einem Traum für jeden Marketer, oder?
Warum verabschieden sich die Browser von Cookies?
Lange Zeit waren Cookies also der Schlüssel zu personalisierter Werbung. Doch jetzt werden sie immer mehr zum Problem – vor allem wegen Datenschutzbedenken. Nutzer wollen Kontrolle über ihre Daten, und Gesetze wie die DSGVO und die ePrivacy-Verordnung geben ihnen diese Kontrolle. Und genau hier geraten die 3rd Party Cookies ins Visier.
Datenschutzbedenken (DSGVO, ePrivacy)
Die DSGVO hat den Grundstein gelegt. Nutzer haben das Recht, zu entscheiden, was mit ihren Daten passiert. Das bedeutet, dass Websites deine Zustimmung einholen müssen, bevor sie Cookies setzen – und dabei sind 3rd Party Cookies besonders problematisch. Denn diese verfolgen Nutzer quer durchs Netz, ohne dass sie es wirklich merken. Und wer möchte sich schon ständig über die Schulter schauen lassen?
Als Marketingprofi wirst du bemerkt haben, dass immer mehr Nutzer die Cookies ablehnen, was das klassische Tracking zunehmend erschwert. Die Zeiten, in denen man sich einfach auf 3rd Party Cookies verlassen konnte, sind vorbei. Nutzer fordern mehr Privatsphäre, und die Gesetzgeber reagieren entsprechend. Immer mehr Webseiten kommen ohne diese Tracking-Techniken aus – weil sie müssen. Das heißt für uns: Kreativität ist gefragt! Wir müssen neue, clevere Wege finden, um unsere Kunden zu erreichen, ohne aufdringlich zu wirken oder gegen den Datenschutz zu verstoßen.
Blockade durch Safari, Firefox, bald Chrome?
Die großen Browser haben längst auf den Ruf nach mehr Privatsphäre reagiert – und setzen 3rd Party Cookies mehr und mehr Schachmatt. Safari und Firefox haben sie bereits standardmäßig blockiert. Dadurch können Nutzer nicht mehr so einfach über verschiedene Websites hinweg getrackt werden. Für uns im Online-Marketing ist das eine bedeutende Veränderung, denn viele der gewohnten Tracking- und Retargeting-Methoden sind damit passé und stehen vor neuen Herausforderungen.
Chrome | Firefox | Safari | |
1st Party Cookies | Keine automatische Lösung | “Enhanced Tracking Protection (ETP)”, Cookies bis zu 45 Tage aktiv (wenn kein Tracker) | “Intelligent Tracking Prevention (ITP)”, Cookies bis zu 7 Tage aktiv |
3rd Party Cookies | Langfristige Unterbindung von Drittanbieter Trackings geplant (Privacy Sandbox), bereits für 1 % der Nutzer umgesetzt | Tracker werden standardmäßig blockiert oder eingeschränkt | Werden standardmäßig blockiert oder stark eingeschränkt |
Aber die größte Umstellung steht noch bevor. Google Chrome, der am häufigsten genutzte Browser, hat die Abschaltung in den letzten Jahren immer wieder hinausgezögert. Der zuletzt ursprünglich für Ende 2024 geplante Abschied von 3rd Party Cookies wurde im April 2024 erneut verschoben – nun plant Google die Abschaltung erst Anfang 2025. Der Grund? Google möchte sicherstellen, dass die neuen Alternativen, die im Rahmen der Privacy Sandbox entwickelt werden, umfassend getestet und optimiert werden können. Das Feedback der Werbebranche sowie von Regulierungsbehörden wie der CMA spielt dabei ebenfalls eine große Rolle.
Für uns bedeutet das, dass jetzt die Zeit ist, sich langsam auf diese Veränderungen einzustellen. Wer frühzeitig neue Technologien versteht und einsetzt (zum Beispiel serverseitiges Tracking), kann auch in einer Welt ohne 3rd Party Cookies erfolgreich bleiben.
Auswirkungen auf das Online-Marketing
Der bevorstehende bzw. teilweise bereits stattgefundene Abschied von 3rd Party Cookies wird das Online-Marketing grundlegend verändern. Wo früher umfassende Nutzerprofile und maßgeschneiderte Werbung Standard waren, stehen wir nun vor neuen Herausforderungen.
Erschwernis von Retargeting
Eines der größten Probleme ohne 3rd Party Cookies ist die Einschränkung beim Retargeting. Bisher war es einfach: Du hast einen Nutzer über verschiedene Webseiten hinweg verfolgt und ihm gezielt Werbung gezeigt, die auf seinem Surfverhalten basiert. Ohne 3rd Party Cookies wird genau das schwieriger. Hier wird es entscheidend sein, auf First-Party-Daten zurückzugreifen – also Daten, die du direkt von deiner Website oder deinem Shop sammelst. Diese sind datenschutzfreundlicher und helfen dir, Nutzer weiterhin gezielt anzusprechen.
Personalisierung im Wandel
Auch die Personalisierung leidet unter dem Aus der 3rd Party Cookies. Werbetreibende haben sich bisher stark auf externe Daten verlassen, um personalisierte Anzeigen zu schalten. In Zukunft wird es darauf ankommen, kreativere und vor allem datensparsamere Ansätze zu finden. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Machine Learning helfen, vorhandene Daten besser zu nutzen. Gleichzeitig wird die kontextuelle Werbung weiter an Bedeutung gewinnen. Hier werden Anzeigen auf den Inhalt der Seite abgestimmt, auf der sie erscheinen.
Welche Alternativen gibt es?
Obwohl das Ende der 3rd Party Cookies viele Herausforderungen mit sich bringt, gibt es bereits Lösungen, mit denen du weiterhin erfolgreiches Marketing betreiben kannst. Hier sind die wichtigsten Alternativen, die du kennen solltest.
Google Consent Mode Advanced
Starten wir mit einer der bekanntesten Lösungen. Falls du im Marketing tätig bist, vor allem im Bereich Remarketing, hast du im Laufe des Jahres bestimmt schon vom Google Consent Mode gehört. Denn seit die Nutzung des Basic Consent Mode 2024 zur Pflicht geworden ist, müssen sich Werbetreibende mit dieser Technologie auseinandersetzen. Ergänzend dazu gibt es eine erweiterte Variante, die weniger verbreitet ist, den Consent Mode Advanced.
Wenn ein Nutzer keine Cookies akzeptiert, verhindert der Consent Mode Advanced das Erfassen von personenbezogenen Daten. Statt komplett auf Tracking zu verzichten, werden jedoch anonymisierte und aggregierte Informationen gesammelt – etwa Conversions oder Klicks. Datenschützer kritisieren jedoch, dass dies oft nicht transparent genug kommuniziert wird und dennoch eine Erfassung von Nutzerdaten stattfindet. Daher wird diese Methode skeptisch betrachtet und ist rechtlich oft noch nicht eindeutig geregelt.
First Party Data
First Party Data sind Daten, die du direkt von deinen Nutzern sammelst – also von deiner eigenen Website, deinem Shop oder deiner App. Der Nutzer teilt diese Informationen indirekt durch seine Handlungen und Interaktionen auf deiner Website oder App, und du sammelst sie automatisch (zum Beispiel durch Tracking seines Kaufverhaltens). Diese Daten sind extrem wertvoll, da sie tiefe Einblicke in das Verhalten und die Präferenzen deiner Kunden bieten. Mit First Party Data kannst du gezielte Marketingkampagnen starten und Nutzer persönlich ansprechen, ohne auf externe Quellen angewiesen zu sein.
Beispiele hierfür sind:
Klick- und Navigationsverhalten: Deine Website erfasst automatisch, welche Seiten ein Nutzer besucht, wie lange er dort bleibt und auf welche Links er klickt. Diese Informationen werden gesammelt, ohne dass der Nutzer sie aktiv eingibt.
Warenkorbdaten: Wenn ein Nutzer Artikel in den Warenkorb legt, speichert deine Website automatisch, welche Produkte ausgewählt wurden – ohne dass der Nutzer diese Informationen explizit angibt.
Interaktionen mit Inhalten: Deine Website verfolgt, welche Videos ein Nutzer ansieht, welche Artikel er liest oder welche Bewertungen er hinterlässt, um daraus seine Interessen abzuleiten.
Der Vorteil: Diese Daten gehören dir und du kannst sie für maßgeschneiderte Kampagnen verwenden – vorausgesetzt, du hast die Zustimmung der Nutzer.
Serverseitiges Tracking
Serverseitiges Tracking ist der aktuelle Star im Online-Marketing – und das aus gutem Grund! Wenn Browser wie Safari und Firefox zunehmend 3rd Party Cookies blockieren, kannst du mit serverseitigem Tracking trotzdem das Verhalten deiner Nutzer analysieren. Aber wie funktioniert das? Anstatt die Daten im Browser des Nutzers zu speichern (wo sie blockiert werden können), werden sie direkt auf deinem Server verarbeitet. Du setzt dabei weiterhin 1st Party Cookies, aber die eigentliche Datenverarbeitung läuft in deinem Haus ab. Adblocker und Tracking-Schutzfunktionen können dadurch nicht so einfach eingreifen.
Der Clou? Du umgehst viele der Browser-Beschränkungen, behältst die Kontrolle über die Daten und schützt gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer. Klingt perfekt, oder? Aber Vorsicht, denn auch beim serverseitigen Tracking benötigst du die Einwilligung der Nutzer. Es ist also kein "tracken ohne Cookies", sondern eine datenschutzfreundlichere Alternative, die dir trotzdem wichtige Einblicke ermöglicht – ohne auf die mittlerweile unsicheren 3rd Party Cookies angewiesen zu sein.
Neugierig geworden? Erfahre in unserem ausführlichen Blogbeitrag, wie du serverseitiges Tracking optimal in deine Marketingstrategie integrierst und Browser-Beschränkungen clever umgehst! Hier geht’s zum Artikel.
Google Privacy Sandbox
Die Google Privacy Sandbox ist Googles große Antwort auf das Cookie-Aus – mit innovativen Technologien, die den Datenschutz stärken und dennoch personalisierte Werbung ermöglichen sollen. Im Zentrum stehen dabei die Topics API, Attribution Reporting und Protected Audience. Schauen wir uns doch diese drei Lösungen näher an.
Topics API
Die Topics API ist der Nachfolger von Googles Federated Learning of Cohorts (kurz: FLoC) Ansatz. Anstatt Nutzer über verschiedene Websites hinweg zu verfolgen, werden sie in thematische Gruppen eingeordnet, basierend auf ihrem Surfverhalten. Wenn du beispielsweise oft auf Fitness-Webseiten unterwegs bist, wird dein Browser „Fitness“ als Thema auswählen. Diese Info wird mit den besuchten Seiten geteilt – aber ohne genaue Details über deine Identität. Jede Woche werden neue Themen vergeben, um das Verhalten nicht langfristig zu verfolgen.
Attribution Reporting
Attribution Reporting bietet eine neue, datenschutzfreundlichere Art, den Erfolg deiner Anzeigen zu messen. Anders als beim klassischen Tracking mit 3rd Party Cookies, wo du das Verhalten eines Nutzers über verschiedene Websites hinweg verfolgen kannst, zeigt dir Attribution Reporting nur noch die aggregierten Ergebnisse. Das bedeutet, du kannst zwar sehen, dass deine Anzeige zu Conversions geführt hat – wie zum Beispiel einem Kauf – aber du erfährst nicht mehr, wer genau diese Aktionen ausgeführt hat und was er sonst noch gemacht hat. Du siehst also den Erfolg deiner Kampagne, aber ohne die detaillierte Verfolgung einzelner Nutzer, wie sie durch 3rd Party Cookies möglich war. Das sorgt für mehr Schutz der Privatsphäre und trotzdem nützliche Daten für deine Marketingoptimierung.
Protected Audience
Protected Audience sorgt dafür, dass personalisierte Werbung funktioniert, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu verletzen. Anstatt Nutzerdaten über das gesamte Web zu teilen, bleibt alles lokal im Browser. Nur der Browser weiß also, welche Interessen der Nutzer hat, zum Beispiel „Sport“, und zeigt passende Anzeigen – aber diese Infos verlassen den Browser nicht. Keine Daten werden an Werbenetzwerke geschickt oder über Websites hinweg verfolgt.
Das heißt, du kannst gezielt werben, ohne dass die Privatsphäre der Nutzer beeinflusst wird. Relevante Werbung? Ja! Überall verfolgt werden? Nein, danke!
Obwohl die Ideen der Google Privacy Sandbox wie die Topics API und Protected Audience vielversprechend klingen, sind sie in der Praxis noch nicht weit verbreitet. Der Grund? Die Technologien befinden sich noch in der Entwicklungs- und Testphase. Viele Werbetreibende und Plattformen zögern, sie flächendeckend einzusetzen, weil sie sich erst noch bewähren müssen. Außerdem gibt es technische Herausforderungen, die gelöst werden müssen, und nicht jede Plattform ist bereit, sofort auf diese neuen Methoden umzustellen. Google arbeitet weiterhin daran, diese Technologien zu verfeinern und zu standardisieren, damit sie bis 2025 voll einsatzfähig sind. Bis dahin bleibt es spannend, wie sich das digitale Werbe-Ökosystem weiterentwickeln wird.
Fingerprinting
Eine weitere Alternative stellt das sogenannte Fingerprinting dar. Diese Methode funktioniert ganz ohne Cookies, indem sie deine technischen Merkmale ausliest – und zwar alles, was dein Gerät und dein Browser hergeben:
Browsertyp, Betriebssystem und Spracheinstellungen
Bildschirmauflösung und Schriftarten
Installierte Plugins und mehr
All diese Infos werden genutzt, um ein einzigartiges Profil zu erstellen, das dich wiedererkennt – selbst wenn du Cookies blockiert hast. Klingt smart? Vielleicht. Aber aus Sicht des Datenschutzes ziemlich grenzwertig. Denn Fingerprinting passiert, ohne dass der Nutzer davon weiß. Es sammelt unbemerkt Infos im Hintergrund – und genau das macht es problematisch. Da Fingerprinting meist ohne Zustimmung läuft und Nutzer keine Kontrolle darüber haben, wird es von Datenschützern kritisch gesehen. Moderne Browser wie Safari und Firefox wehren sich bereits gegen diese Methode und blocken sie immer öfter.
Für Werbetreibende ist Fingerprinting zwar eine clevere Lösung, um Nutzer weiterhin zu tracken, doch es passt nicht in die neue Ära der Privatsphäre-first-Strategien. Und das macht es rechtlich und technisch zunehmend schwierig durchzusetzen.
Datensparsame Werbemodelle
Mit dem Fokus auf Datenschutz wird also Werbung, die ohne umfassendes Tracking auskommt, immer gefragter. Hier kommen datensparsame Werbemodelle ins Spiel! Diese Ansätze arbeiten mit minimalen Daten und ermöglichen es dir trotzdem, gezielt Werbung zu schalten – clever und effektiv. Zwei Methoden stehen dabei im Vordergrund: kontextbezogene Werbung und Zero-Party-Daten.
Kontextbezogene Werbung
Kontextbezogene Werbung nutzt den Inhalt der Seite, die der Nutzer gerade besucht, um passende Anzeigen auszuspielen. Stell dir vor: Ein Nutzer liest einen Artikel über gesunde Ernährung, und passend dazu wird ihm Werbung für vegane Rezepte angezeigt. Anstatt Nutzer über verschiedene Websites hinweg zu verfolgen, konzentriert sich diese Methode darauf, den aktuellen Kontext zu analysieren. Das Ergebnis? Relevante Werbung – ganz ohne den Einsatz von persönlichen Daten. Diese Methode ist datenschutzfreundlich, da sie nur das Thema der Website nutzt, nicht das Verhalten des Nutzers.
Zero-Party-Daten
Zero-Party-Daten bieten eine weitere Möglichkeit. Nutzer geben ihre Vorlieben direkt und freiwillig an. Durch Umfragen, Gewinnspiele oder Treueaktionen erfährst du genau, was den Nutzer interessiert – ohne dass du im Hintergrund tracken musst. Das Beste daran? Der Nutzer teilt die Daten bewusst mit dir, was nicht nur für Vertrauen sorgt, sondern dir zusätzlich die perfekten Informationen für maßgeschneiderte Kampagnen liefert. Zero-Party-Daten sind eine echte Win-Win-Situation, für dich als Werbetreibenden und für den Nutzer, der seine Privatsphäre geschützt weiß.
Datensparsame Werbemodelle wie kontextbezogene Werbung und Zero-Party-Daten werden oftmals bereits in einem kleinen Umfang gemacht, sind aber noch nicht die Hauptdatenquelle. Warum? Der Grund liegt oft in der Umstellung. Viele Unternehmen sind noch stark auf das klassische Tracking angewiesen und zögern, ihre bewährten Methoden aufzugeben. Zudem erfordern diese Modelle eine andere Art der Datennutzung und oft neue Tools und Strategien. Es braucht Zeit, um sich an diese Veränderungen anzupassen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Performance der Kampagnen auf dem hohen Niveau bleibt, das Werbetreibende gewohnt sind. Aber mit dem Ende der 3rd Party Cookies wird der Druck wachsen – und diese datensparsamen Alternativen werden immer relevanter.
Wie kannst du dich jetzt also vorbereiten?
Die Umstellung auf eine cookielose Zukunft bringt Herausforderungen, aber auch Chancen. Obwohl aktuell noch unklar ist, wann und wie sie kommen wird, wissen wir dennoch: Sie wird kommen. Auf die eine oder andere Weise. Hier erfährst du, wie du dich jetzt schon perfekt darauf vorbereitest und dein Marketing zukunftssicher gestaltest.
1. First Party Daten clever nutzen
Deine First Party Daten sind ein essentielles Gut für zielgerichtet Werbung. Es reicht aber nicht, sie einfach nur zu sammeln – du musst sie strategisch nutzen! Analysiere, wie deine Kunden sich auf deiner Website bewegen, was sie kaufen und wofür sie sich interessieren. Nutze diese wertvollen Einblicke, um personalisierte Kampagnen zu starten, die direkt ins Schwarze treffen. Je besser du deine eigenen Daten einsetzt, desto weniger bist du auf externe Quellen angewiesen.
→ Schritt für dich: Starte jetzt eine Datenstrategie, die First Party Daten in den Mittelpunkt stellt. Tools wie Google Analytics oder Looker Studio helfen dir, diese wichtigen Daten zu sammeln und optimal zu verwerten.
Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du deine Datenstrategie optimierst? Dann schau dir unsere Webanalyse-Lösungen bei webnetz an und erfahre, wie du das volle Potenzial deiner Daten ausschöpfst.
2. Kundenbeziehungen stärken und Vertrauen aufbauen
Die direkte Beziehung zu deinen Kunden ist in Zukunft mehr wert denn je. Frage sie nach ihren Wünschen und Vorlieben – durch personalisierte Umfragen, Gewinnspiele oder Treueprogramme. Zero-Party-Daten liefern dir unschätzbare Einblicke, weil sie freiwillig geteilt werden. Sei dabei immer transparent und zeige deinen Kunden, dass du ihre Daten respektvoll behandelst. So gewinnst du nicht nur wertvolle Infos, sondern stärkst auch die Loyalität.
→ Schritt für dich: Setze gezielte Maßnahmen, um Zero-Party-Daten zu gewinnen. Erstelle personalisierte Umfragen oder biete Anreize für Registrierungen, wie exklusive Angebote oder Vorteile für Mitglieder.
3. Serverseitiges Tracking testen
Mit serverseitigem Tracking behältst du die Kontrolle über die Datenerfassung, auch wenn Browser wie Safari oder Firefox 3rd Party Cookies blockieren. Statt Daten im Browser des Nutzers zu speichern, werden sie auf deinem Server verarbeitet – abseits der Einschränkungen durch Adblocker oder Tracking-Schutzfunktionen.
→ Schritt für dich: Setze serverseitiges Tracking mit dem Google Tag Manager auf. So umgehst du viele Browser-Beschränkungen und behältst die Kontrolle über die Nutzerdaten.
4. Auf kontextbezogene Werbung setzen
Datensparsame kontextbezogene Werbung gewinnt an Bedeutung. Hierbei basiert die Anzeige nicht auf dem Nutzerverhalten, sondern auf dem Inhalt der Seite, die der Nutzer besucht. Diese Methode funktioniert ohne Cookies und ist datenschutzfreundlich, weil keine persönlichen Daten verwendet werden.
→ Schritt für dich: Passe deine Werbestrategie an und fokussiere dich auf den Kontext der besuchten Seite, um passende Anzeigen auszuspielen. Das sorgt für relevante Werbung – ohne das Verhalten der Nutzer über Websites hinweg zu verfolgen.
5. Halte dich über Datenschutzbestimmungen auf dem Laufenden
Datenschutz ist ein Thema, das sich ständig verändert. Es ist wichtig, dass du dich immer über die aktuellen Richtlinien informierst, um sicherzustellen, dass deine Marketingmaßnahmen im Einklang mit den geltenden Gesetzen stehen. Besonders beim Einsatz von Tracking-Technologien wie Fingerprinting ist es entscheidend, rechtliche Risiken zu vermeiden.
→ Schritt für dich: Halte dich über aktuelle Datenschutzgesetze wie die DSGVO und ePrivacy-Verordnung auf dem Laufenden. Setze auf Transparenz, um das Vertrauen deiner Nutzer zu gewinnen und rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Hol dir außerdem frühzeitig die Meinung deines Datenschützers zu neuen Trackingmöglichkeiten ein.
Mit diesen Schritten bist du bestens vorbereitet auf die cookielose Zukunft. Warte nicht, bis es zu spät ist, sondern gehe proaktiv an das Thema heran.
Wenn du noch unsicher bist oder Fragen rund um das Tracking hast, komm gerne auf uns zu. Unsere erfahrenen Web-Analysten können dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Viel Erfolg beim Tracken!
Anna
Autor/in
Anna-Katharina Harms Webanalyse
Anna kommt ursprünglich aus Winsen (Luhe) und hat nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Hamburg ihr Zuhause bei webnetz in Lüneburg gefunden. Hier ist sie seit 2021 ein Teil des Webanalyse-Teams und unterstützt und berät unsere Kunden in allen Bereichen rund um Tracking und Consent Management. Bis März 2024 war sie außerdem im Bereich Conversion Rate Optimierung tätig, weshalb sie auch bei Usability Themen stets weiterhelfen kann. In ihrer Freizeit trifft man Anna oft mit einem guten Buch in der Hand an. Außerdem ist sie eine Gamerin durch und durch: Ob Brettspiele, Computer oder Konsole - Anna ist für jeden Spielspaß zu haben.
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